LeichtathletikMarathon-Weltrekordlerin positiv getestet

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Schnell wie nie: Ruth Chepngetich bei ihrem Sieg in Chicago.
Schnell wie nie: Ruth Chepngetich bei ihrem Sieg in Chicago. (Foto: Tess Crowley/AP)

Ruth Chepngetich absolvierte den Marathon als erste Frau in unter 2:10 Stunden, nun wurde die Kenianerin vorläufig gesperrt. In einer Dopingprobe wurde ein verbotenes Diuretikum gefunden.

Von Saskia Aleythe

In Chicago lief für Ruth Chepngetich alles wie geplant: Beim Marathon im Oktober des vergangenen Jahres war die Kenianerin am Ende des Rennens die gefeierte Siegerin, mit neuem Weltrekord über 2:09,56 Stunden. Eine Zeit, die einer Demonstration glich, fast zwei Minuten unter dem alten Rekord von Äthopiens Tigst Assefa. Seitdem ist Chepngetich nur noch zwei Rennen gelaufen, eines erst in diesem Jahr. Was wohl vor allem damit zu tun hat, was die Integritäts-Agentur (AIU) des Leichtathletik-Weltverbandes am Donnerstag veröffentlichte: Chepngetich wurde Mitte März positiv getestet.

Gefunden wurde das Diaretikum Hydrochlorothiazid, es kann als Substanz zur Entwässerung benutzt werden, ist im Leistungssport aber ein verbotenes Mittel. Denn Hydrochlorothiazid ist als typisches Maskierungsmittel bekannt, um die Existenz anderer Dopingsubstanzen in den Proben zu verschleiern. Der erlaubte Grenzwert liegt bei 20 Nanogramm pro Milliliter, der Wert bei Chepngetich lag laut AIU bei 3800. Die Läuferin wurde nun vorläufig suspendiert, ihr droht eine zweijährige Sperre.

Chepngetich hatte sich nach Angaben der Integritäts-Agentur für eine freiwillige Suspendierung entschieden, nachdem ihr Mitte April die Ergebnisse der Dopingprobe bekannt gemacht worden waren. Nach weiteren nötigen Untersuchungen hatte sich die AIU schließlich ebenfalls für eine vorläufige Sperre entschieden. Die 30-Jährige hat das Recht, nun vor einem Disziplinargericht angehört zu werden.

Vor dem Marathonerfolg von Chicago galt WM-Gold 2019 in Doha als größter Erfolg von Chepngetich, ihr Umfeld hat bereits Erfahrung mit positiven Dopingproben: Ihr Manager ist Federico Rosa, der in  Rita Jeptoo und Jemima Sumgong zwei Athletinnen trainierte, die wegen Epo-Dopings lange gesperrt wurden. Das Dopingproblem in ihrer Heimat ist immens, 78 Läufer und Läuferinnen wurden seit 2022 wegen der Einnahme verbotener Substanzen gesperrt. Ruth Chepngetich waren bisher keine Verstöße nachgewiesen worden.

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