Es ist mal wieder ein typischer Trump. Kaum begannen die Verbündeten in Europa, einen kollektiven Seufzer der Erleichterung auszustoßen ob der Wende des US-Präsidenten im Ukrainekrieg, ließ der Springteufel im Weißen Haus sie wieder die Luft anhalten. In einem BBC-Interview – damit die Botschaft auch direkt auf der anderen Seite des Atlantiks ankommen möge – ließ er am Dienstag wissen, dass er noch nicht „done“ sei mit Wladimir Putin, also, etwas schnoddrig gesagt, die Nase noch nicht voll von ihm habe. Das ist ein Warnsignal an die Partner: So eindeutig, wie ihr denken wollt, ist meine Position nicht. Vielmehr aber kommt es einer Einladung an den Kumpel im Kreml gleich: Jetzt mach ein paar Zugeständnisse, dann können wir schon noch einen Deal hinbekommen. Was ungesagt im Subtext steht: einen Deal auch gegen den Willen der Ukraine und auf Kosten der Europäer.
MeinungWaffenhilfe für Kiew:Trump bleibt unzuverlässig wie eh und je

Kommentar von Reymer Klüver
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Hat der US-Präsident aus Ärger über Putin wirklich eine grundsätzliche Wende seiner Ukraine-Politik vollzogen? Man mag sich das wünschen. Aber einiges spricht dagegen.

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Der US–Präsident droht mit harten Sanktionen, sollte Russland bis dahin keinen Friedensdeal eingehen. Der Ukraine sagt er „Patriot“-Abwehrsysteme zu. Bezahlen sollen die Raketen europäische Länder.
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